Browny und Greydy

     Maus Nummer 7 und 8 waren Browny und Greydy. Die beiden Männchen zogen im März 2012 bei mir ein. Wie ihre Namen deuten lassen, war der eine braun und der andere grau. In der Fachsprache nennen sie sich Agouti. Bei Browny handelte es sich um eine wildfarbenen Mäuserich. Die Haare des Rückenfells hatten drei Farbzonen: Die Haarbasis (Unterfell) war dunkel grau, weiter außen folgte eine gelbe Zone und die dunkle Haarspitze. Dies ergab einen braunmelierten Eindruck. Die Bauchseite war hell. Greydy trug auch diese Musterung, nur anstatt der gelben Zone im Haar, war es hier grau. Diese Art nennt sich Silberagouti. Eigentlich tue ich mich immer schwer damit einen Namen für meine Tiere zu finden, weil ich bei jeder Maus “Mäuschen” sage, oder Jungs, oder Baby (vor allem Greydy). *lach* Auf Browny kam ich aber sofort ziemlich schnell und durch einen glücklichen Zufall fand meine Arbeitskollegin den von Greydy. Mir ist das doch echt nicht ein/aufgefallen. *Kopf kratzt*

     Insbesondere beeindruckt bin ich bei diesem Geschwisterpärchen davon, dass ich sie sehr jung vom vertrauten Zoohändler bekommen hatte. Mit 6 Wochen waren das meine jüngsten Rennies überhaupt browny01und wie man auf den Bildern sehen kann, waren sie da sehr zierlich und klein. Dies stellte mich wiederum vor ein kleines Problem: Ich konnte sie kaum anfassen und hatte so meine Schwierigkeiten sie von der Transportbox in den Käfig zubekommen. Sie waren so dünn, flink und wendig, da war doch noch nichts zum zupacken dran. Einmal habe ich, bei dem Versuch Greydy festzuhalten, sogar ein Knack Geräusch wahr genommen und ich will nicht beschwichtigen, dass da ein Knochen brach oder so. Der Schreck war aber größer. Er lebte noch und hatte bis zuletzt keine Beeinträchtigungen gezeigt.

     Greydy ist aber bis heute mein kleines Sorgenkind. Er durfte mit mir schon in seinem kleinen jungen Mausleben mehrmals die Reise mit dem Bus durch die Stadt zur Tierärztin antreten. Diese konnte damals den Verdacht nicht ausschließen, ob er mit seinergreydy01 Apathie und dem Durchfall nur an einem normalen Magen-Darm-Infekt erkrankt war oder ob er sogar an der Tyzzer-Seuche (auch Wet-Tail-Syndrom genannt), eine der schlimmsten Rennmauserkrankungen, leide. Greydy selber kann schon länger Träger des Erregers sein und muss ihn sich nicht erst bei mir eingefangen haben (ich bin da beim Futter und der Sauberkeit eigentlich sehr penibel). Da diese Krankheit ansteckend für andere Tiere sein kann, war aber auch Browny in Gefahr, doch dieser zeigte die ganze Zeit keine Symptome. *puh* Nach Greydys abenteuerlicher Reise zum Tierarzt, wo es einen derben Zwischenfall gab, dachte ich mir dort schon ‘Ich bekomme den armen Jungen nicht mehr lebend mit nach Hause’. Aber das Blatt wendete sich doch zum Guten. Mit Antibiotikum, einem Darmflora unterstützendem Pulver, ein bisschen Päppeln und viel viel Liebe, bekam ich mein kleines Baby wieder gesund. Heute geht es ihm prächtig und ich bin auf jede Unstimmigkeit in seiner Verdauung geprägt, denn die Krankheit (sollte sie es denn sein) könnte wieder ausbrechen. Außerdem begünstigt Stress diese. Greydy ist einfach ein kleines Sensibelchen. *smile*

     Beide sind vom Charakter und Körperbau mittlerweile Grund auf verschieden. Anfänglich waren sie gewichtsmäßig gleich beieinander, aber ab seiner Krankheit ist Greydy nun mein kleines, dünnes Baby und Browny ist der kleine, dicke Klops. Ach quatsch nein, ich mache ja nur Witze. *lach* Erwachsene Rennmäuse können ein Gewicht zwischen 80 und 100 Gram erreichen, aber in diesem Fenster liegen die beiden Zwerge noch gar nicht. Sie sind noch wesentlich leichter, aber dennoch zeigt die Waage sie ungefähr 10 Gramm auseinander an. Auch wenn man es auf dem ersten Blick nicht sieht, spätestens beim Angrabschen merkt man das Browny ein kleines Bäuchlein anspannt und rausstreckt, während Greydy eher ein Brett von Bauch hat. Versuche ich ihn heimlich gegenüber Browny zu füttern, bringt diese Aktion nicht viel. Greydy hat Power und Hummeln im Hinter und er ist viel und ständig am Buddeln, Nagen oder dem lästigen Gitternuckeln. Browny buddelt auch mal ab und an, aber am liebsten nagt er Toilettenpapierrollen und kleine Kartons, so dass ich kaum hinterher komme “Müll” zu produzieren und zu sammeln. *lach*

     Ein wenig ängstlich sind sie dennoch ein bisschen. Zwar habe ich mittlerweile zu allen beiden Vertrauen und sie krabbeln gerne alleine oder an meiner Hand aus dem Käfig, aber manchmal, ja manchmal, da stellen sie sich an, wenn ich mal leise hüstele oder an ihnen vorbei gehe, springen dann mit einem riesigen Satz von einem Ende des Käfigs bis zur anderen und klopfen aufgeregt mit ihren Hinterfüßen. Aber dann gibt es auch Situationen, da könnte eine Bombe neben ihnen einschlagen, in diesem Fall nehmen wir mal den Staubsauger, eine Bohrmaschine oder den Straßenverkehr, da muckt sich nichts. Da wird einfach weiter geschlafen. *tztz*

     Fortsetzung folgt…

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