Felix

Kater Nummer 3 im Bunde war Felix, der Glückliche, dem Namen nach.

     Aber ich denke, so viel Glück hatte er in Dingen Krankheiten und Verletzungen irgendwie weniger. Der ebenfalls schwarz-weiß Gemusterte hatte nämlich die dickste Akte beim heimischen Tierarzt. *lach*

     Sein dunkles Fell hatte ebenfalls den bräunlich-roten Schimmer (wie auch Blacky). Der Kopf war hauptsächlich dunkel, ebenso wie der Rücken, ein Teil des Bauches und sein Schwanz. Hals, Brust, der Rest des Bauches und die Beinchen waren wieder weiß.

     Eigentlich hatte Felix mittlerweile die Rolle des heimlichen Königs der ganzen Familie eingenommen. Zu gerne ließ er deutlich den eingebildeten und machohaften Chef raushängen. Prügel und deftiges Fauchen waren meist je nach Phasenfelix01 an der Tagesordnung. Deutlich zeigte er so, wenn ihm etwas nicht passte. Da er sehr aufmerksamkeitsbezogen auf meine Mutter war, oft wie ein kleines Schoßhündchen reagierte, und ungemeine Eifersucht schürte, welches sehr oft dazu führte, dass er ebenso sein Frauchen anfauchte, wenn diese mit seinem Bruder Blacky schmuste oder beschäftigt war. Gegenüber Minka war dieser Ausdruck kaum so stark, aber der arme Blacky kam wirklich mehr als zu kurz. Dieser zog sich dann meist kleinlaut zurück.

     Aber eine Schwachstelle besaß aber auch der größte Kater. *kicher* Felix war tierisch kitzelig am Bauch und eigentlich durfte auch nur meine Mutter ihn dort kraulen, allerdings ließ er dies selten zu. Man konnte es versuchen auszutesten, wie weit man kommen konnte, aber oftmals wickelte sich der gesamte Kater dann mit seinen Beinen und dem Körper um den Unterarm und biss heftig zu. In seinen Augen galt dies als spielen. Da ich es oft nicht sein lassen konnte, ihn zu triezen, habe ich auch die eine oder andere Narbe von ihm davon getragen. *hmpf* ‘Ist doch deine eigene Schuld.’, wird sich der Kater dabei sicher gedacht haben, ‘Warum hört sie nicht auf meine Körpersprache.’ Aber ich machte es trotzdem: Gerne, oft und bei jedem Besuch. *grins*

     Wie oben weiter erwähnt, hatte Felix eine Menge Arztbesuche hinter sich. Ich kann mich auch nicht mehr so genau an die ganzen “Kleinigkeiten” erinnern. Irgendwie war alles dabei: Infekte, entzündete Ohren und viele viele Kratzer und Schrammen, weil er sich gerne mit andere Katzen in der Nachbarschaft anlegte. So um 2012 herum begann dann leider der Anfang vom Ende. Nach einer Prügellei erwischte es ihn heftig mit einer Wunde am Kopf: starke Entzündung, OP, Wunde infizierte sich neu, wieder OP und ein Kater mit Glatze.

     Irgendwann war auch diese Verletzung geheilt und ihm schien es wieder gut zu gehen. Allerdings streunte er nicht mehr sehr weit und blieb viel in Rufweite unseres Hauses. Er kränkelte mit vielen Infekten und schlief immer mehr auf der Couch, als richtig laufen zu gehen. Irgendwann konnte er nicht mehr richtig fressen, weil sein Maul stark entzündet war… Den Rest erspare ich mir, denn es war nicht einfach zu ertragen. Die Diagnose lautete nämlich Katzenaids.

     Es wurde vermutet, das sich Felix bei der damaligen Prügellei bei der anderen Katze mit dem Virus angesteckt hatte. Die große Angst lag danach auch bei uns darin, ob er in der zwischenzeit Blacky und Minka infiziert hatte, doch ein Test gab Gewissheit, dass dem nicht so war.

     Felix, unser persönliches kleines Glück, wurde am 6. Januar 2013 bei uns zu Hause erlöst.

 

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